
Delegieren: Zeit, dass sich was dreht
Klappt die Delegation nicht, dann bleiben die "besten" Entscheidungen stecken. Dann misslingt Führung!
Wenn Deine Mitarbeitenden nicht klar beauftragt sind (oder sich nicht klar beauftragt fühlen), dann tun sie völlig richtiger Weise das, was alle Menschen tun: Sie bleiben untätig oder genauer, sie tun nicht das, was verabredet ist, was sie tun sollen.
Delegation funktioniert nur dann, wenn die Trias aus Können, Wollen und Dürfen gegeben ist. Das ist die Grundvoraussetzung.
Dürfen
Diejenigen, die übernehmen sollen, die mit der Umsetzung von Entscheidungen beauftragt sind, brauchen zu allererst die Erlaubnis aus einer klaren Rollenaufteilung. Sie müssen wirklich dürfen, was sie tun.
Können
Alle Erlaubnis hilft wenig, wenn sie der Aufgabe schlicht nicht gewachsen sind, weil ihnen bestimmte Kompetenzen fehlen. Wer das Schweißen nicht gelernt hat, wird keine Schweißnaht hinbekommen, auch, wenn Ihr es noch so engagiert anweist. Der, der Führung nicht gelernt hat, wird voraussichtlich viele Führungsfehler machen, wenn er die Personalverantwortung übertragen bekommt.
Wollen
Und zu allem Überfluss müssen die Menschen die delegierte Aufgabe auch wirklich, wirklich wollen, sonst werden sie sie schlicht nicht übernehmen (oder sie im Ergebnis nicht erledigen). Sind sie bei der Entscheidung beteiligt, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Aufgabe auch wollen. Endgültig sicher sein könnt Ihr aber erst, wenn Ihr die Interessen Eurer Mitarbeitenden kennt, ihre intrinsische Motivation abgefragt und Euch ein klares "ja" zur delegierten Aufgabe abgeholt habt.
Sind alle drei Faktoren (Können, Wollen und Dürfen) gegeben, entscheidet Eure Art der Delegation über Erfolg oder Misserfolg.
Ziel von Delegation ist Klarheit für die Umsetzung getroffener Entscheidungen. Dabei hat jeder Führungsmensch seinen eigenen Stil und seine eigene Methode. Auch hier steigt der Grad echter Delegation von
- Mitteilen: Die Führende teilt dem Mitarbeitenden mit, was zu tun ist
- Überzeugen: Der Führende erklärt und begründet dem Mitarbeitenden, warum etwas gemacht werden muss
- Befragen: Der Führungsmensch holt die Meinung der Mitarbeitenden ein und entscheidet dann
- Einigen: Führung und Mitarbeitende einigen sich auf ein gemeinsames Vorgehen
- Beraten: Der Führungsmensch berät den Mitarbeitenden, aber der Mitarbeitende entscheidet
- Erkundigen: Die Mitarbeitende entscheidet und handelt, informiert aber den Führungsmenschen
bis - Delegieren: Die Mitarbeitende entscheidet und handelt autonom
Wenn Ihr dem unternehmerischen Impuls Eurer Mitarbeitenden Raum geben und auf ihre intrinsische Motivation zugreifen wollt, dann macht Räume auf, gebt Erlaubnis, unterstützt sie in ihrem Können und versichert Euch, dass Sie die Aufgabe wirklich erledigen wollen. Geht so weit aus dem Weg, wie möglich und seid da, wo nötig.

Manuel Pick
Alle Impulse
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